The Aynsley Dunbar Retaliation – same

Diese Platte hatte mir ein Nachbar zum Überspielen ausgeliehen, und , nachdem ich Dunbar als Drummer der Mayall-Platte “A hard road” erstmals kennengelernt hatte, war ich natürlich gespannt, inwieweit Mayall hier seinen Einfluß zurück gelassen hatte.

Zunächst enttäuscht, wich diese jedoch bald der Begeisterung, nämlich jener, dass hier jemand die „etwas andere Bluesplatte“ aufgenommen hatte, weitestgehend weg vom üblichen Schema.

Da beginnt doch das erste Stück mit ungewöhnlicher Perkussion, jemand pfeift fröhlich eine Melodie.
Dann, im nächsten Stück, eine richtig schön rau und frech gespielte „muted trumpet“!
Und dazu ein Sänger, der sich anhört, als wäre eine Polypenoperation längst überfällig.
Und dann ein Gitarrensolo, dass, sehr sensibel gespielt, dann doch etwas an Mayall mit Green erinnert.

Aber dann geht’s doch weiter im typisch britischen Bluesstil jener Tage, aber immer wieder kann der äußerst einfühlsame Gesang Victor Brox’ begeistern und John Moorshead an der Gitarre zeigt, dass er sicherlich einer der damals großen Gitarreros war, aus unverständlichen Gründen aber später nie die Anerkennung der bekannten Namen erhielt. Schade, denn er erinnert hier teils sehr an Peter Green. (man höre sein phantastisches Solo auf „Double lovin’“!)

Überhaupt sind hier die langsamen Stücke die Knüller, auch „Memory Pain“, fälschlicherweise auch als „Memory of pain“ gelistet. Herrlich, diese Bearbeitung des Klassikers!
Ungewöhnlich hier noch das Bass – Feature „Sage of Sydney Street“ und das jazzige „Mutiny“, mit einem Drumsolo vom Chef.

Zur Abrundung hier noch die genaue Besetzung:

Aynsley Dunbar, drums
Victor Brox, vocals, guitar, keyboards, horns
Alex Dmochowski, bass
John Moorshead, lead guitar, vocals

Und die Titel:

Watch ‚n’ chain
My whiskey head woman
Trouble no more
Double lovin’
See See Baby
Roamin’ and ramblin’
Sage of Sydney Street
Memory pain
Mutiny

Wolfgang