Sherman Robertson & Bluesmove – Guitar Man, Live

8/10

Movinmusic Records, 2005

Musiker:

Sherman Robertson, Guitar & Vocals

Julian Grudgings, Keyboards & Vocals

John Moloney, Bass & Vocals

Mike Hellier, Drums

Spieldauer: 56:55 Minuten

Tracklist:

1. Out Of Sight Out Of Mind
2. Long Way From Home
3. Guitar Man
4. Dust My Broom (Voodoo Dust)
5. Home Of The Blues
6. Linda Lou
7. Make It Rain
8. Tin Pan Alley

10/10 Punkten

Hallo zusammen,

Sherman Robertson (Jahrgang 1948) hat endlich nach „I´m The Man (1994), „Here And Now“ (1996) und „Going Back Home“ (1998), als sein 4. Album eine Live-CD veröffentlicht.

Sherman Robertsons Blues ist Swamp Blues, natürlich elektrischer Blues und klassischer R&B. Mit 13 durch Hank Williams inspiriert lernte er den Blues auf der Gitarre spielen. 1982 spielte er mit seiner Band auf einem Festival und wurde von Chenier in seine Zydeco Band geholt. Dies führte zu einer längeren Zusammenarbeit mit dem Zydeco-King.
Auf Paul Simons Album „Graceland“ spielt er auf dem Song „That Was Your Mother“ Gitarre. Darüber hinaus kam es zur Zusammenarbeit mit Blues-Legenden wie Albert King, B.B. King und Lightnin´ Hopkins.

In den frühen 90ern hatte Robertson wieder eine eingene Band, nahm Abstand vom Zydeco und widmete sich wieder seinen musikalischen Wurzeln, dem Texas-Blues. Kritiker nennen ihn bereits in einem Atemzug mit den beiden Blues-Alberts, Collins und King.

Aktueller kann eine Live-CD-Veröffentlichung bezogen auf das mitgeschnittene Konzert fast nicht sein, denn „Guitar Man – Live“ wurde am 14. Mai 2005 auf dem Kwadendamme Blues Festival (Niederlande) aufgenommen.

Eröffnet wird der Konzertmitschnitt von Chris Youldens „Out Of Sight Out Of Mind“, als Studiofassung auf „I´m The Man“ enthalten. Etwas untypisch für dieses Album, aber nicht für Robertson bietet er den Song hier in einer bluesig-souligen Version dar. Gemessen an dem, was einen noch erwartet, würde ich „Out Of Sight Out Of Mind“ mal als sanften Einstieg in die CD bezeichnen.

Denn mit „Long Way From Home“ zeigt uns Sherman Robertson wo der Blues-hammer hängt. Darüber hinaus enthält der Track auch Charles Calhouns „Shake Rattle & Roll“. Erstklassig die Rhythmussection, namentlich John Moloney am Bass und Mike Hellier an den Drums. Und Robertson zeigt uns allen einerseits wie rhythmusbetont sein Gitarrenspiel sein kann. Anderseits auch welche Soli er abliefert. Die Band nimmt sich zurück und das Publikum ist lauthals für den Refrain zuständig.

Neben „Linda Lou“ darf „Guitar Man“ vom „Going Back Home“-Album in keinem Gig fehlen, sind diese beiden Songs sozusagen Robertsons Aushängeschilder. Julian Grudgings spendiert uns beachtenswerte Keyboardbegleitung in diesem Lied.

Schleppender Bass und entsprechendes Schlagzeug bilden das bluesige Fundament für ein knapp 10minütiges „Dust My Broom“. Unzählige Male gecovert, Sherman Robertson weiß diesem eine persönliche Note zu geben. Nach fulminanten 6 Minuten ein Break, die Band sehr leise, erzählt Robertson seine Geschichten. Zwei erstklassige Soli runden den Song ab.

Mit einem kurzen Schlagzeug-Intro wird „Home Of The Blues“ eröffnet. Robertson Frage: “Do you feel alright?“ ist fast überflüssig, am Beifall des Publikums war Dies lange vorher abzulesen.

Dann kommt es zum zweiten Centerpiece eines Sherman Robertson Konzerts, Ray Sharpe Song „Linda Lou“. Hier kann sich Julian Gudgings an seinen Keyboards mal so richtig austoben. Schön.

Ein Robertson Konzert hat mehrere Slowblueser der Klasse des Tracks „Make It Rain“. Leider auf dieser CD die einzige Ballade, in der Robertson deutlich macht welch blendende Stimme er hat.

„Tin Pan Alley“ liefert den würdigen Abschluss einer CD, mit der Sherman Robertson ein astreines Comeback gelungen ist, liegt seine letzte CD-Veröffentlichung doch 6 Jahre zurück. Volltreffer …

Authentisch, diese Live-CD, denn ich habe Robertson schon zweimal live erleben dürfen. Und für alle anderen sollte es Anlass sein, diese CD als Motivation zu sehen, eines seiner Konzert zu besuchen.


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Let´s keep the blues alive