Hervorgegangen ist dieses österreichische Projekt aus einer Formation namens Leftover, die sich im Jahr 2001 gegründet hatte. Wenig später war man in der Lage, eine eigenproduzierte EP mit dem Titel "Thoughts" vorzulegen. Inzwischen heißen sie Panalog und werfen ein vollständiges Album in die Runde. "New Silence" heißt der Silberling, und unmittelbar nach dem Einlegen wird deutlich, dass den Hörer eine saubere Produktion mit einigen musikalischen Facetten erwartet. Mit dem Album und dem Namen Panalog sei es wie eine Art Wiedergeburt - quasi der berühmte 'Point Of No Return'. Ein leicht spaciges Intro ergibt Spannung, bevor es dann mit dem Titeltrack "New Silence" gleich einmal richtig zur Sache geht. Heftige Riffs eröffnen den Song, Alois Schiefecker macht sich mit seinem offensiven Bassspiel sofort bemerkbar. Die Stimme liefert Gerald Kitzberger, der die Gesangsmelodien im Grunde genommen zielsicher trifft. Ich kann mir vorstellen, dass die Vocals bei zukünftigen Produktionen evtl. etwas mehr Power und Drive vertragen könnten. Insbesondere, wenn die Band mit einem vollem Pfund aufwartet, wirken sie etwas dünn. Das ist aber auch so ziemlich das einzige Manko, welches mir nach mehrmaligem Durchhören auffällt, denn ansonsten bestechen Panalog durch Ideen, Tempowechsel und verschiedene Soundmechanismen. Seitdem Bands wie Riverside aus Polen immer mehr Freunde finden, scheint mir hier auch der Begriff des New Artrock mehr als richtig, um eine einigermaßen treffsichere Stilbeschreibung abzuliefern. Typische Klischees findet man insbesondere bei "Shadow (Black)" und "Shadow (White)".
Ich halte die Musik auf Grund ihrer verschiedenen und abwechslungsreichen Abstecher durchaus auch für progressiv. Das liegt daran, weil Panalog selten übliche komponistische Abläufe vorlegen. Darüber hinaus bekommt jeder Teilnehmer auch seine Gelegenheit, sich musikalisch auszutoben. Gerade das sehr ausufernde Gitarrensolo im bereits genannten "Shadow (White)" macht dies deutlich. Sehr interessant ist auch die Kombination aus elektrischem Piano und den eher düster gehaltenen und fetten Gitarrenriffs. Dabei entsteht zuweilen eine recht dichte Soundwand. Hiervon kann man sich beispielsweise bei "Crumbling" überzeugen.
Was mir persönlich Spaß macht, ist die Tatsache, dass Panalog hin und wieder auch dem Hörer eine Chance zum Entspannen geben. Denn ein Track wie "Own Direction" bewegt sich auch eine gute Portion im Bereich des etwas einfach gehaltenen Melodic Rocks, wobei wegen der eher klaren Gitarrenarbeit kein bisschen AOR vorhanden ist. So glatt poliert ist es eben doch nicht. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass sich die Länge der einzelnen Stücke im 3-4 Minutenbereich befindet.
Zwischendrin sind Panalog bemüht, Atmosphäre aufkommen zu lassen. Da muss man der Band auch etwas Freude am Experimentieren attestieren. Das erklärt, warum die Band zum Beispiel auch den Einsatz von "Virtual Drums" extra ausweist und in den Begleitunterlagen angeben. Nun ja, erlaubt ist, was gefällt. Um festzustellen, ob das gut geht, sollte man sich mal "The Land" reinziehen. Durchaus ein Anspieltipp, denn wer genau hinhört, kann klassischen Artrock feststellen. Die Synthies geben leichte Hinweise auf große Eloy-Zeiten. Ja, ich würde sagen, dass es bei dem Stück um meinen persönlichen Favoriten des Albums handelt.
Ich gehe davon aus, dass Panalog in den abgelaufenen 5 Jahren jede Menge Ideen selbst erarbeitet haben. Denn man kann sich nicht des Eindrucks verwehren, dass in "New Silence" jede Menge Arbeit steckt. Ich bin also sehr gespannt, wann und in welcher Art und Weise wir einen Nachfolger von diesem sehr interessanten Debüt bekommen werden. Wenn da nicht das liebe Geld wäre, denn Eigenproduktion kosten eben auch Geld. Auf der anderen Seite ist dieser Rundling mal wieder ein Beweis dafür, dass im sog. Underground ohne festes Label gute, anspruchsvolle und tolle Musik im Angebot ist.
Mit "Ideology Distortion" bekommen wir sogar noch klassischen Hard-Rock geboten. Den mit 16 Minuten ausgewiesenen "Kurzeinsatz" von "Origin Sin" verzeihe ich auch hier. So eine Art von Hidden-Track scheint eine neue Manier zu sein, der ich persönlich nicht folgen kann und will. Aber wenn es denn so sein soll, meinetwegen. Diese Geheimnisse ergründet man wahrscheinlich nur einmal. Aber ansonsten kann man im Ergebnis feststellen, dass in unserem Nachbarstaat wirklich gute Musik geboten wird. Kein Album von der Stange. Panalog sind mutig, zeigen Ideen und haben ein eigenes Profil. Und das ist bekanntlich ein wesentlicher Grundstein dafür, in der Szene wahrgenommen zu werden. Deswegen: Respekt und bitte weiter so!!!
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