Charlie Musselwhite-Tennessee Woman

Wenn man die Musik eines Künstlers kennen lernt, geschieht dieses oft nicht gleich durch die erste Platte des Künstlers.

So auch im Falle Musselwhite, den ich erst durch diese LP aus 1969, die dritte für das Label VANGUARD, kennen und schätzen lernte.

Musselwhite, der zuvor u.a. mit John Hammond zusammen gearbeitet hatte, gilt als einer der wichtigsten weißen Harpspieler.
Von Kollegen oft mit Sonny Boy Williamson II verglichen, spielte er auch mit diesem zusammen, sowohl als auch mit anderen Größen wie Shakey Horton oder Little Walter.

Dieses alles sollte seinen kraftvollen und gefühlvollen Stil prägen, auf dieser Platte noch im Frühstadium zu hören.

Hier die Besetzung der Platte:

· Charlie Musselwhite vocal/harmonica
· William "Skip" Rose piano
· Lance Dickerson drums
· Tim Kaihatsu guitar
· Carl Severeid bass
· Fred Roulette steel guitar

Als Gast : Rod Piazza, harp

Zwar vorwiegend Fremdkompositionen, drückt Musselwhite bereits hier seine Persönlichkeit durch eigenständige Interpretationen aus, nichts klingt hier nachgespielt, oft haftet den Stücken eine besondere Melancholie an, ganz besonders in dem absoluten Klassiker dieser Platte, „Christo Redemptor“ in der 11:45-Version. Wunderbar, wie Musselwhite auf diesem Instrumentaltitel seine Harp einsetzt.
Wichtige Akzente auf der Platte setzt auch der Pianist Rose, der als Jazzpianist eine besondere Färbung mit einbringt. (man höre auf „A nice day for something“)

Hier alle Titel:


Tennessee Woman --- Fenton Robinson (3:43)
Blue Feeling Today --- Charlie Musselwhite (5:00)
A Nice Day for Something --- Rose (6:26)
Everybody Needs Somebody --- Little Walter (3:20)
I Don't Play, I'll Be Your Man Some Day --- Willie Dixon (3:15)
Christo Redemptor --- Duke Pearson (11:45)
Little by Little --- Junior Wells, Mel London (2:45)
I'm a Stranger --- Charlie Musselwhite (5:15)


Aus der Frühzeit des weißen Blues ein sehr wichtiges Album, das nicht in das übliche Schema paßte.

Wolfgang