Der Geist von Woodstock lebt! „Heroes of Woodstock“im Mühldorfer Haberkasten
Für den Eröffnungsabend des Sommerfestivals im Mühldorfer „Haberkasten“ hatten sich die Organisatoren etwas ganz Besonderes ausgedacht. Vor ausverkauftem Haus spielten drei der Original-Bands des legendären Woodstock-Festivals. Das Publikum bunt gemischt, von alt bis jung, vom „Normalo“ bis zum Althippie wirklich alles da. Der Geist von Woodstock lebt!
Punkt 19.30 Uhr steht Mr. Country Joe McDonald himself auf der Bühne, bindet seine Fans mit dem Aufruf „Are you ready?!?“ von Anbeginn des Auftritts in das Geschehen ein, lässt sie klatschen, singen und johlen, dass es eine Freude ist. Selbst für diejenigen, die mit Country-Musik nicht so viel anfangen können. In einer guten halben Stunde offeriert der sympathische Kalifornier einen Querschnitt seines Schaffens, sowohl seiner Solokarriere als auch aus der Ära seiner Band „The Fish“ aus den 60er-Jahren. Neben Folk-Rock ging es dabei auch sehr viel um den Psychedelic Rock, den Country Joe mit dem Instrumental „Section 43“, nur mit Gitarre und Blues Harp gespielt, grandios zelebrierte. Neben seinen Klassikern wurde der Gute auch politisch mit einem „Song against Bush“. Den Refrain sangen viele mit: „Not in my Name! America’s shame!“
Canned Heat, dieser Name beschränkt sich nicht nur auf „On the Road again“ und „Going up the Country“. Die Südstaatler haben sehr viel mehr zu bieten! Blues und Boogie Rock vom allerfeinsten. Nicht nur die Hippies sind von den Socken – nein – alle sind mitgerissen von dieser lockeren, friedlichen und aufgeschlossenen Atmosphäre und Musik. Stanley Behrens und Dallas Hodge übernehmen abwechselnd den Gesang, aber wie damals üblich, darf auch jeder der anderen mal ran. Auch Drummer und Bassisten haben schließlich eine Stimme. Cool und genial Greg Kage am Bass. Wenn ihm grad danach ist, rockt und grinst er mal kurz über die seitliche Bühneneinfassung ins Publikum, was die Stimmung zusätzlich anheizt. John Paulus an der Rhythmusgitarre und Filo de la Parra am Schlagzeug rocken was das Zeug hält. Aber die eigentlichen Fronter sind natürlich Stanley Behrens, der neben dem Gesang für Saxophon, Querflöte und Blues Harp zuständig ist und Leadgitarrist und Sänger Dallas Hodge. Der Typ ist echt Kult! Schwarz gekleidet, mit roten Hosenträgern und schwarzer Schlägermütze dekoriert, steht der Graubart beeindruckend auf der Bühne und knallt völlig in sich versunken ein wunderbares kurzes Gitarrensolo nach dem anderen in die Menge bis es kein Halten mehr gibt. Die gänsehauterzeugende Live-Version des Blues-Klassikers „1,2,3 here we go again“ ist der absolute Höhepunkt des Abends. Was für ein Auftritt! Unter frenetischem Beifall und Gejohle wird noch schnell eine kurze Blues-Rock-Zugabe gewährt, um dann flugs von der Bühne zu verschwinden und umgehend am Merchandisingstand aufzutauchen und ausgesprochen nett, höflich und super-gut-gelaunt Hunderte von Eintrittskarten, CDs, LPs und sogar Armen zu signieren.
Währenddessen hatte die dritte Legende im Bunde, Ten Years After, zu rocken begonnen. Ebenfalls Blues Rock, jedoch der härteren Gangart und (endlich!) nach all den Gitarren auch mal wieder mit Keyboards veredelt. Mit Joe Gooch ist ein achtbarer Ersatz für Alvin Lee an Gitarre und Gesang zugange. Es würde jedoch nicht schaden hin und wieder etwas mehr mit dem Publikum zu kommunizieren anstatt, zwar grandios, doch recht ausdauernd und ein wenig selbstverliebt vor sich hin zu frickeln. Ric Lee erfreute seine Fans mit einem siebenminütigen Drum-Solo. Keyboarder Chick Churchill wollte sich ebenfalls nicht lumpen lassen und hieb ausgiebig in die Solo-Tasten. Bassist Leo Lyons, mit einem beständigen abgehobenen Grinsen unterwegs, zupfte mit atemberaubendem Tempo an seinen Saiten, dass einem beim Hinsehen schon schwindlig wurde. Nicht umsonst wird er als einer der Besten seines Faches bezeichnet. Die Briten sind ohne jeden Zweifel begnadete Musiker mit hervorragenden Fähigkeiten und immenser Ausdauer was das Solieren angeht. Doch genau da lag an diesem Abend der Hase im Pfeffer. Ein wenig zu viele instrumentale Alleingänge, zu wenig Zusammenspiel und zu wenig Gesangspassagen machten den Auftritt nicht unbedingt leicht verdaulich, wenngleich es genügend Fans gab, die genau darauf gewartet hatten. Leider hatte der Mischer scheinbar keinen seiner besten Tage. Der Sound wurde immer lauter und verwaschener, die Texte und Ansagen immer schwieriger zu verstehen, die Songs schwierig zu unterscheiden. Das hatten Ten Years After nicht verdient! Mit superben Versionen von „Love like a Man“ und „I’m coming on“ legten sie dennoch legendäre Songs auf die Bretter. Trotz zunehmender Kälte im Innenhof des Haberkastens hielten viele Fans bis zum Ende durch und feierten ihre Helden. Ein friedlicher, freundlicher und wunderschöner Abend, der optimistisch in die Zukunft blicken lässt.
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