Livin’ Blues – Bamboozle

Neben Cuby + Blizzards sicher die wichtigste niederländische Bluesformation, gegründet 1967.

Nach den ersten beiden Platten, „Hell’s Session“ und „Wang Dang Doodle“, aus 1969/1970, kam spätestens mit der dritten Scheibe der Durchbruch, „Bamboozle“ aus 1971, und es spielten nunmehr in der Band:


Nicko Christiansen (vocals, guitar, saxophone),
John Legrand (Harmonica),
Ted Oberg (Guitar),
Ruud VanBuuren (Bass)
Jonny Lejeune (Drums)


Waren die ersten beiden Platten noch eher am traditionellen Blues ausgerichtet, traten nun stark persönliche Bearbeitungen des Blues verstärkt hervor.

Dieses tat dem Sound sehr gut, bekam die Band dadurch noch mehr „Profil“.

Man bemerke auch die überwiegenden Eigenkompositionen:


01.L. B. Boogie (Christiansen, La Grand, Oberg). (4:12)
02.Sunrise (Oberg) (2:37)
03.Keep on (Christiansen, Oberg) (3:17)
04.Hitch-Hikin' (La Grand, Oberg, Uitvlught, Van Buuren). (6:05)
05.Bamboozle Song (Christiansen, Van Buuren). (2:40)
06.Overture ..(Rice, Webber) (3:55)
07.Black Night ..(Robinson). (7:29)
08.Big City Man (Christiansen, Oberg). (3:46)

Einen “Hit” hatte die Platte auch, das war der “L.B. Boogie“, ein Stück, das die Band dann auch in vielen Discos bekannt machte, ich erinnere mich noch gut, als viele nach diesem rasend schnellen Boogie mit dem rauen Gesang und der satten Harp fragten. (geht ja auch tierisch ab....!)

„Sunrise“ erinnert an Fleetwood Mac’s „Albatross“ und zeigt, dass hier sensible Gitarristen am Werk sind,

„Keep on“ rockt sanft im J.J.Cale-Stil ,

bei „Hitch-Hikin“ regiert der Blues wieder druckvoll mit Legrand’s Harp,

der „Bamboozle Song“ kommt relativ unspektakulär,

die „Overture“ von Rice-Webber ist ein Instrumental und hat einen leichten Groove mit energischen Gitarrenklängen,

„Black Night“ ist für mich der „Knaller“, ein sehr gefühlvoller Slow Blues mit einem herrlich gefühlvollen Gitarrensolo, neben „L.B.Boogie“ für mich der Höhe- und Kontrapunkt.

Zum Abschluß wird dann noch einmal gebluesrockt..

Eine abwechslungsreiche Platte, die Blues- wie Rockfans gleichermaßen ansprechen kann, und gegenüber der „Hell’s Session“ eine musikalische Weiterentwicklung, wenngleich ich als Blueser doch die erste Scheibe vorziehen würde...

Wolfgang

Der "L.B. Boogie" ist geil. Vielleicht weil ich den im Beat Club gesehen hab bevor ich die Platte kannte gefällt mir der als einziges Stück von der Scheibe heute noch richtig gut.