Dorothy Ashby, eine Musikerin aus Detroit, die mit Jazz groß geworden ist und Piano studierte. Im Alter von 20 wandte sie sich dann allerdings der Harfe zu!
Ein eher ungewöhnliches Instrument im Jazz, und nachhaltig konnte es sich auch erst später durch Alice Coltrane durchsetzen, bzw. wurde ein wenig bekannter, das ist wohl besser formuliert.
1956 erschien die erste Platte von Dorothy, hier und in den Folgejahren versuchte sie, ihr Instrument im Jazz zu etablieren, und so vollbrachte sie es auch, die Harfe gleichwertig zu den üblichen Instrumenten des Jazz wie Saxofon oder Piano, allenfalls noch Gitarre, einzusetzen.
Neben ihrer Solotätigkeit hatte sie sich einen Namen gemacht als vielbeschäftigte Studiomusikerin und so wurde sie gern geholt von Musikern wie Diana Ross, Earth, Wind & Fire oder sogar Barry Manilow.
Der gelungene Umsetzung im Bebop stieß irgendwann an die Grenzen und moderne und innovative Klänge wie eben von der bereits genannten Alice Coltrane drängten auf den Markt.
So war es offensichtlich an der Zeit, einmal etwas anderes zu probieren.
Aus heutiger Sicht nennt man das wohl „Acid Jazz“, was sich auf diesem im Februar 1968 in den Ter-Mar Studios in Chicago (genau – das war die Heimstatt vieler Aufnahmen von CHESS-Künstlern) aufgenommenen und auf Cadet veröffentlichten Album zu hören findet.
Der Hausarrangeur Richard Evans arrangierte auch die Musik dieser Platte, wo sich die Hammondorgel, Streicher, Perkussionisten eine besondere Klangwelt zusammen mit der Harfe erschufen, etwas, dass zwischen Soul-Jazz und Pop und Easy Listening einzuordnen ist.
Und das mit einem kleinen Schuss Psychedelic, was wohl für die Verantwortlichen bei Universal Records dazu Anlass genug war, einen Titel von Ashby auf der Ausgabe der „Jazz Club“-Serie, nämlich „Psychedelic Jazz“ zu veröffentlichen.
Allerdings ist das ein Titel vom Nachfolgealbum, „Rubyaiyat Of Dorothy Ashby“ (1970), doch wären 2 Titel des hier vorgestellten Albums durchaus geeignet, dort auch Einzug gehalten haben zu können, nämlich „Soul Vibrations“ und Afro-Harping“, gerade das erste mit diesen sonderbaren Theremin-Klängen und mit diesem treibend-lasziven Groove, der wie ein LSD-Trip bunte Farben zu eröffnen scheint und der in eine gewisse Lockerheit und Gleichgültigkeit einzuführen vermag.
Ansonsten, welche Assoziationen fliegen durch den Raum wenn man einfach nur, so ganz „unbeleckt“, zuhört?
Ich vernehme Filmmusik, Klänge, die sich eignen für Hintergrundmusik in Cocktailbars, ich sehe eine typische Szene einer Party in einem Film der 60er Jahre, gleich stolpert Peter Sellers (der Partyschreck) herein. Ich höre psychedelische Elemente, ich sehe pilzkopfbehaarte Männer mit engen Hosen und geblümten Hemden und Frauen mit langen Kleidern und Stirnbändern im ungebändigten Haar, eine bunte Mischung, das ist das Ungewöhnliche, das diese Platte dann wohl in einen gewissen Kultstatus erhob.
Gestandene Jazzer mögen die Nase darüber rümpfen, aus der Sicht des Jazz sicher auch eine schlechte Musik, eine Musik mit viel zu vielen Zugeständnissen an den populären Markt, hier sollte offensichtlich verkauft werden.
Doch davon muss man sich hier lösen, das ist eben nicht die Ashby aus ihren Jahren bei Prestige Records.
Zu den Musikern gibt es keine Angaben, angeblich soll zumindest an der Gitarre Phil Upchurch beteiligt gewesen sein.
Wieder veröffentlicht ist diese Platte nun bei Verve, und folgende Titel beinhaltet sie:
1. Soul Vibrations (Evans ) 3:22 2. Games (Ashby ) 3:57 3. Action Line (Ashby ) 3:43 4. Lonely Girl (Evans, Hefti, Livingston) 3:15 5. Life Has Its Trials (Ashby ) 4:31 6. Afro-Harping (Ashby, Upchurch) 3:01 7. Little Sunflower (Hubbard) 3:47 8. Theme from Valley of the Dolls (Previn ) 3:35 9. Come Live With Me (Previn ) 2:39 10. The Look of Love (Bacharach, David) 4:06
Kurzum, Musik vielleicht zum neuzeitlichen “Loungen”, kurios auf ihre Weise, wer „intellektueller“ vorgehen möchte, dem seien die frühen Aufnahmen empfohlen oder eben Alice Coltrane mit ihrem ganz anderen Ansatz.
Allerdings sollte man, hinsichtlich einer gewissermaßen spirituellen Ausprägung auch das Nachfolgealbum, das oben genannte „Rubyaiyat Of Dorothy Ashby“ nicht außer acht lassen! Und wer sich neuzeitlich auch mit der Harfe als Jazzinstrument beschäftigen möchte, dem sei hier dringend folgende Veröffentlichung empfohlen:
Vielleicht ist es Wahnsinn sich den Träumen hinzugeben, vielleicht ist es Wahnsinn normal zu sein. Ganz gewiss aber ist es der allergrößte Wahnsinn das Leben nur so zu sehen wie es ist und nicht wie es sein sollte
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