Ich habe in der letzten Zeit festgestellt, dass in der (notorisch ignoranten) Musikpresse wieder häufiger von "Prog-Rock" die Rede ist, und das gar nicht mal despektierlich als "Bombastrock", wie seit den Tagen der Punk-Revolution und des unseligen Lester "Progrocker-sind-Nazis" Bangs.
Nur: wenn ich die besprochenen Tonträger einer Hörprobe unterzog, musste ich immer wieder feststellen, dass diese Musik (bekanntestes Beispiel: Tool) sehr wenig mit dem gemeinsam hat, was ich als Progressive Rock kenne (und auch die mir bekannten Progbands dabei NIE besprochen werden). Stattdessen konnte ich vom Strukturprinzip her eine Ähnlichkeit mit dem erkennen, was in der Elektronikszene als "Progressive" bezeichnet wird, nämlich eine Struktur, die auf endlos wiederholten Riffs basiert und sich zum Ende des Tracks hin fortschreitend verdichtet. So etwas als "Progressive Rock" zu bezeichnen, ist in sich logisch, verkennt aber, dass diese Benennung schon seit 40 Jahren etwas anderes bezeichnet.
Deshalb vermute ich, dass hier eine Begriffsdoppelung vorliegt. Die Schreiberlinge von der Musikpresse sind sich dieser Kollision vielleicht gar nicht bewusst, denn die meisten von ihnen waren noch gar nicht geboren, als die Diktatur der drei Akkorde errichtet und das Szepter des Rock'n'Roll aus der Halle des Karmesinkönigs gestohlen wurde, und wissen gar nicht, was Progressive Rock eigentlich ist.
Mich würde - nach reichlich Besuchern und keiner Antwort - bei dieser Frage eigentlich jetzt nur noch interessieren, ob diese Frage hier tatsächlich niemanden interessiert oder ob der Kreis der Aktiven hier im Forum einfach ungefähr deckungsgleich mit denen der progrock-dt-Liste ist, weil das Thema da ja schon erschöpfend (!) abgehandelt worden ist.
Mich hat der Beitrag von WeepingElf schon sehr beschäftigt, ich bin allerdings kein Musikwissenschaftler oder ein "Übermusikleser" (kenne das Prog-Rock-Forum nicht) sondern ein stinknormaler Musikhörer ( "Hey, das gefällt mir, davon will ich mehr hören"...) Zu meiner Zeit gab es für uns zunächst nur zwei Bezeichnungen: Pop und Rock, es gab "Grenzüberschreitungen", die dann Poprock (Supertramp, Roxy Music, David Bowie) bezeichnet wurden. Später wurde der Begriff "Rock" weiter ausdifferenziert in Hard-Rock (Black Sabbath, Deep Purple, Led Zeppelin) und Classic-Rock,oder Sympho-Rock im Sinne von Einbau von klassischen Musikelementen (Yes, Nice/ELP, Moody Blues,Procol Harum, Jethro Tull, Peter Gabriel´s Genesis Triumphirat, Eloy); Jazz-Rock (Herbie Hancock, Miles Davies, Chic Corea, Return to Forever, Weather Report); Kraut-Rock (eigentlich alles, relativ undifferenziert, was Deutsch war (Amon Düül, Birth Control, Guru Guru, Grobschnitt, Frumpy, Kraan, etc.); Folk-Rock, (diese Singer-Song-Writer Joan Baez, Bob Dylan, James Taylor, aber natürlich auch Ougenweide, Novalis) Natürlich dann auch Psychedellic-Rock ( Jimi Hendrix, King Crimson, Pink Floyd, Braintiket, Tangerine Dream, Can) Wo was hingehört, war uns eigentlich damals nicht soo wichtig, natürlich wurden immer schon Neuigkeiten als "IN" mußt du unbedingt hören u.s.w. diskutiert,Canterbury-Rock mit Caravan, Soft Machine,Hatfield and the North, Mahavishnu Orchestra, Gong... Soweit meine Vorüberlegungen am 14.1.... In meinen Überlegungen bin ich dann nicht mehr weitergekommen, weils mir eigentlich doch egal ist, in welche Kategorien man jetzt Tool, Oceansize, Opeth, Katatonia, Alessa, Anathema, Mogwai, Chevelle,u.u. einsortiert, Hauptsache es gefällt mir... Ich machs mir da ganz einfach und sortiere (Neo)-Prog-Rock-Alben in den Bereich "Melodic-Rock" dazu zähle ich mal Arena, Pendragon, Porcupine Tree, IQ, Dream Theater, Transatlantic, Spock´s Beard, Amplifier,Galahad, Moongarden, Sylvan, RPWL u.s.w... Noch mal zu Weeping Elfs Ausgangsfrage: "progressive Rock" kann aus meiner Sicht ein großer Sammelbegriff sein für melodischen Rock, mit zunächst dem Einsatz einer Hammond Orgel, dann dem Synthesizer bis hin zu einem Experimental-Rock á la King Crimson oder komplexer Gebilde und sprunghafter Rythmik wie bei Gentle Giant oder Van der Graaf Generator... Das wären so für mich ein paar typische alte (von 68-72) Prog-Alben: Procol Harum: Shine On Brightly Pink Floyd: Ummagumma King Crimson: In The Court Of The Crimson King Colosseum: Valentyne Suite Soft Machine: Third Van der Graaf Generator: H To He Who Am The Only One Emerson, Lake & Palmer: Tarkus Jethro Tull: Thick As A Brick Yes: Close To The Edge Genesis: Foxtrot, The lamps lies down on broadway
Aber wie ich ja schon geschrieben habe, bleibe ich offen und neugierig für alle neuen Musikrichtungen und neue Alben, lasse mich da auch gerne manipulieren!!! Bei "Marillion" fällt es mir immer noch schwer; nach "Size Matters" versuche ich mich jetzt an "Tumbling Down The Years"; Gazpacho höre ich wirklich gerne!
Mit den Genrezuordnungen ist das in der Tat so eine Sache. Es gibt ja - zum Glück! - keine Stelle, die festlegt, was Rock ist, was Pop ist, was Prog ist, was... ist. Man kann sich ja sogar manchmal drüber streiten, ob etwas Jazz oder Rock ist usw. Die Begriffsentwicklung unterliegt immer und ständig einer gewissen Dynamik. Was gestern Prog war ist heute Retro usw.
Interessant fand ich bei deinen Zurodnungen, dass du King Crimson zusammen mit Bands wie Pink Floyd, Can oder Tangerine Dream der Psychedelic zuordnest:
Zitat von George Natürlich dann auch Psychedellic-Rock ( Jimi Hendrix, King Crimson, Pink Floyd, Braintiket, Tangerine Dream, Can)
King Crimson werden ja oftmals eher dem Prog als der Psychedelic zugerechnet. Aber zumindest den ersten paar Alben lässt sich mMn durchaus auch das psychedelische Etikett anheften.
Achja, du schreibst, dass du das Prog-Rock-Forum nicht kennst... dann geh doch mal auf die Seite
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