Auweia, mit dieser Rezension betrete ich Neuland, denn bislang hatte ich um Black Metal einen großen Bogen gemacht, da ich mit satanisch angehauchter Musik nichts zu tun haben wollte. Jedoch hatte mich der Besuch der MySpace-Seite von IN VAIN - die ihren Musikstil als einen Mix aus Progressive Metal, Death Metal und eben Black Metal bezeichnen - doch neugierig gemacht. Also machte ich mich im World Wilde Web auf die Suche nach Infos zu dem Genre Black Metal und bin bei Wikipedia auch fündig geworden. Aha, dort steht zu lesen, dass es sich dabei um ein Subgenre des Metals handelt, das Ende 1980 in Norwegen und Schweden entstanden ist und sich schnell in Nord- und Mitteleuropa ausbreitete. Weiter heißt es dort, dass Auftreten, Image und Texte auf satanische, heidnische und misanthropische Elemente aufweisen. Besondere Merkmale der Musik sind gutturaler Gesang (von sehr hohem Schreien bis hin zu tiefem Gekrächze), monotone Gitarrenriffs und beim Schlagzeug Doublebass und Blastbeats. Tja, während ich den Artikel lese, muss ich feststellen, dass eine gewisse Ähnlichkeit zu Death Metal vorhanden ist. Bekannte Formationen aus der progressiven Death Metal Ecke sind unter anderem OPETH und GREEN CARNATION. Wie auch immer, ich denke nicht, dass ich eine Vorliebe für diese Subkulturen entwickeln werde, bis auf wenige Ausnahmen, wie z. B. die zuletzt erwähnten Bands, die ich sehr mag.
Kommen wir nun aber zu IN VAIN, die uns mit "Mantra" ihren bereits 4. Longplayer präsentieren, der jedoch für mich die erste Bekanntschaft mit den Norwegern ist. Eins schon mal vorweg, so böse erklingt die Musik gar nicht mal in meinen Ohren. Okay, da gibt es Textpassagen, die mir total unverständlich ins Ohr drängen, wie in Mannefall, bei dem gutturaler Gesang vorherrscht, sowie monotone Gitarrenriffs und Double Bass. Hm, aber gerade die tiefen Growls und das hohe Gekrächze üben eine hypnotische Wirkung auf mich aus, allerdings gibt es gegen Ende zu einem Tempowechsel faszinierende Gitarrensoli und cleanen (!) Gesang. Meine Neugierde wurde von dem Track Captivating Solitude geweckt, der zunächst mit ruhigen Gitarrentönen beginnt, in dem jedoch nach ca. einer Minute zweistimmiger gutturaler Gesang und hämmernder Rhythmus den weiteren Verlauf des Songs bestimmen. Aber auch hier gibt es angenehm cleanen Gesang und eine Passage von den Tasten, die mich irgendwie an GREEN CARNATION erinnert, allerdings nutzten diese dafür ein Theremin. Dass die Jungs es auch verstehen mit ruhigen Tönen zu begeistern, beweisen sie mit dem bluesig angehauchten Ain't No Lovin' (oder ist es Singer/Songwriter?), das leider für meinen Geschmack etwas zu kurz geraten ist. Fast übergangslos geht es mit progressivem Metal weiter in dem Stück On The Banks Of Mississippi, jedoch sind auch hier einige Growls vorhanden. Hach, ich könnte hier endlos weiter schwärmen, denn auch Dark Prophets, Black Hearts und Circle Of Agony sind fantastisch und spannend aufgebaut. Immer wieder hat man die harten Passagen mit akustischen Tonläufen aufgelockert, was bei mir eine angenehme Gänsehaut erzeugt.
Auf "Mantra" sind auch einige Gäste zu hören, als da wären: Kjetil Nordhus (TRISTANIA, ex GREEN CARNATION, ex TRAIL OF TEARS), Jan Kenneth Transeth (IN THE WOODS), Hanne Kostø (LOVE-FI, POST) und Gil Silverbird. Okay, bei dem zuletzt erwähnten Namen habe ich gegoogelt und folgendes herausgefunden: Gil Silverbird ist ein Apache aus Albuquerque, New Mexico und bedient eigentlich musikalisch mehr den Pop-Rock Bereich. Ich könnte mir vorstellen, dass eben dieser Gil maßgeblich am Songwriting zu Wyakin (The Guardian Spirit Of The Nez Perce) beteiligt war, in dem indianische Weisheiten wiedergegeben werden und auch grandiose indianische Gesänge zu hören sind. Für mich stellt dieser Song ein Highlight dar, wenngleich es nun absolut keinen Aussetzer auf "Mantra" zu verzeichnen gibt. Alle Tracks sind spannend und fesselnd, jeder auf seine Weise, und die Protagonisten sind Könner. Als Abschluss, damit sich der Puls wieder beruhigt, hat man ein Duett (Hanne Kolstø und eine tolle männliche Stimme) zu akustischer Begleitung gesetzt.
Übrigens ist auch der Albumtitel mit bedacht gewählt worden, denn laut Wikipedia bedeutet "Mantra" wörtlich übersetzt "Instrument des Denkens, Rede" und bezeichnet eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft repetitiv rezitiert wird. Mantras können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Das Rezitieren eines Mantras kann dem Freisetzen mentaler und spiritueller Energien dienen. Jedenfalls haben mich IN VAIN mit "Mantra" total überzeugt und ich spreche eine klare Empfehlung für dieses Werk aus!
Tracklist: 01. Captivating Solitude 02. Mannefall 03. Ain't No Lovin' 04. On The Banks Of Mississippi 05. Dark Prophets, Black Hearts 06. Wyakin (The Guardian Spirit Of The Nez Perce) 07. Circle Of Agony 08. Sombre Fall, Burdened Winter 09. Wayfaring Stranger
Line-Up: J. Haaland: Guitar K. Wikstøl: Bass, Background Vocals & Hardcore Vocals S. Nedland: Clean Vocals, Background Vocals, Piano & Organs S. Reinhardtsen: Drums A. Frigstad: Vocals Kjetil D. Peterson: Session Guitarist & Background Vocals Gäste: Kjetil Nordhus, Gil Silverbird, Jan Kenneth Transeth, Hanne Kolstø: Vocals
Ich glaube der 4. Longplayer ist noch nicht erschienen, wurde für Anfang diesen Jahres angekündigt. Das aktuelle Album müßte demnach das 2013er AEnigma sein. Ich höre die Musik auch sehr gerne, ohne auf den Sinn der Texte zu achten.
Zitat von George im Beitrag #3Ich glaube der 4. Longplayer ist noch nicht erschienen, wurde für Anfang diesen Jahres angekündigt. Das aktuelle Album müßte demnach das 2013er AEnigma sein. Ich höre die Musik auch sehr gerne, ohne auf den Sinn der Texte zu achten.
Du hast recht Georg, Mantra ist der 2. Longplayer. Ich hatte die Rezi schon 2010 geschrieben und damals war es nicht deutlich ersichtlich, da noch 2 EP's genannt wurden. Sorry!
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