Vier Jahre ist es her, dass Vanden Plas mit “Beyond Daylight” ihr letztes Album auf den Markt geworfen haben.
Liebe Freunde der metallischen, progressiven Töne: Das Warten hat ein Ende und ich möchte fast behaupten, dass dies der Eintritt in eine neue deutsche Prog-Ära bedeutet. Das neue Werk heißt „Christ 0“ und dürfte in der Tat ganz neue, qualitative Maßstäbe, vor allen Dingen in Deutschland, aber auch überall woanders, setzen. Das Konzeptalbum um die Romanfigur „Der Graf von Monte Christo“ ist ein musikalisch ausgereiftes Werk mit einem deftigen, klaren Sound. Die Arrangements sind weitestgehend perfekt in Szene gesetzt, es handelt sich um eine Scheibe, die sehr viel Abwechslung bietet und somit einfach nicht langweilig werden kann.
Im Vergleich zum Vorgänger klingt „Christ 0“ eine Spur härter, jedes Instrument ist klar erkennbar. Angefangen von der Stimme des Frontmannes Andy Kuntz bis zum letzten Schlag auf das Drumset von Andreas Lill übertrifft sich die Dynamik stellenweise selbst. Markus Teske (Red Circuit) hat hier an den Reglern wirklich ganze Arbeit geleistet. Was einen erwartet, sind Songs mit einer unheimlichen Intensität. Metallische Klänge, sanfte Töne, schöne Melodien und orchestrale Passagen wechseln sich ab.
„Christ 0“ ist ein Konzeptalbum, welches nicht die Geschichte des Autors Alexandre Dumas detailgetreu erzählt, sondern die Band hat die Inhalte als Anregung für eigene Ideen hergenommen. Es ist bekannt, dass Vanden Plas an einigen Projekten rund um das Thema Musical arbeiten. Da gibt es zum einen Andy Kuntz` Abydos, welches am Pfalztheater in Kaiserslautern seine Zelte aufgeschlagen hat. Aber auch Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“ hilft so mancher Idee mächtig auf die Sprünge. Die Einlagen des 40-köpfigen Klassikchores aus Kaiserslautern rundet die entsprechenden Passagen auf der CD stimmungsvoll ab.
Im Detail:
Das Album beginnt mit orchestralen Klängen, eine Art Ansage an die Hörerschaft, bevor es dann richtig hart zur Sache geht. Da werden Keyboardsounds in den Hintergrund zur Klangverdichtung gepackt und die Gitarren von Stephan Lill braten, was das Zeug hält. Man merkt schon beim Opener „Christ 0“, wie die Instrumente richtig drücken. Die Gesangslinien sind im Strophenabteil ruhig angelegt um dann heftigst in den Refrain einzusteigen.
Über die gesamte Platte wechseln sich Gitarren- und Keyboard-Soli ab. Bass und Schlagzeug legen ein dermaßen solides Fundament, dass sich die Solisten hier großartig austoben können.
In Mitten von „Postcard to god“ beginnt für mich eine musikalische Zeitreise durch verschiedenste Stilemixe des Prog.-Metal. Eingängige Melodien so wie diverse Läufe auf dem Griffbrett von oben nach unten geben sich ein Stelldichein.
Lauscht mal dem neunminütigem „Wish you were here“ und Ihr könnt Euch auch nicht mehr der spannenden Story entziehen. Der Fan taucht in die dichte Atmosphäre ein und ehrlich gesagt, spätestens da fällt der Groschen für alle Freunde anspruchsvollem Metals.
Da werden auch mit „Fireroses Dance“ ganz sanfte Töne angeschlagen, die einem wahrlich eine Gänsehaut bescheren.
Ach, was quatsche ich schon wieder rum….das Album schließt mit einem Bonustrack. „Gethemane“ basiert, wie bereits weiter oben beschrieben, auf einer Idee aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“, geschrieben von Andrew Lloyd Webber.
Wir schreiben erst März 2006, und meinetwegen könnt Ihr mir die Fanbrille runter schlagen, aber diese Scheibe lege ich mir schon mal für meinen persönlichen Jahrespoll beiseite. Nein, ich bin objektiv und für diese Platte gibt es „full points“. Hier stimmen die Songs, der Sound, das Cover-Artwork. Das Vanden Plas darüber hinaus auch noch eine sympathische Truppe ist, vervollständigt doch die ganze Sache nur. Bei den progressiven Metallern dürfte „Christ 0“ eine gewisse Position einnehmen.
Übrigens: Die Band verspricht auf ihrer Homepage jedem, der die Platte in der ersten Erscheinungswoche kauft, unter Vorlage des Kassenbelegs, freien Eintritt zu einer Party in Kaiserslautern. Dort werden Vanden Plas „unplugged“ aufspielen. Vielleicht sehen wir uns dort??
Trackliste:
1. Christ 0 5:33 min 2. Postcard to god 6:16 min 3. Wish you were here 9:13 min 4. Silently 8:31 min 5. Shadow I am 5:28 min 6. Fireroses dance 6:02 min 7. Somewhere alone in the dark 5:30 min 8. January sun 10:05 min 9. Lost in silence 4:20 min
Bonus: 10. Gethsemane 6:17 min
Gesamtspielzeit: 67:19 min
Line Up:
Vocals: Andy Kuntz Guitars: Stephan Lill Bass: Torsten Reichert Keyboards: Günter Werno Drums: Andreas Lill
Ein wirklich tolles Review und ich stimme dir in allen Punkten zu.
Zitat von JogiÜbrigens: Die Band verspricht auf ihrer Homepage jedem, der die Platte in der ersten Erscheinungswoche kauft, unter Vorlage des Kassenbelegs, freien Eintritt zu einer Party in Kaiserslautern. Dort werden Vanden Plas „unplugged“ aufspielen. Vielleicht sehen wir uns dort??
Tja, in Kaiserslautern Stadtmitte war es in zwei größeren Läden nicht zu bekommen. Werke von Regionalbezogene Bands bekäme man nur auf gesonderte Bestellung. In einem kleinerem CD Laden habe ich die CD dann bekommen. Übrigens war ich nicht die einzigste, die diese Erfahrung gemacht hat. --------------------- Grüße, Proglady
Zitat von JogiÜbrigens: Die Band verspricht auf ihrer Homepage jedem, der die Platte in der ersten Erscheinungswoche kauft, unter Vorlage des Kassenbelegs, freien Eintritt zu einer Party in Kaiserslautern. Dort werden Vanden Plas „unplugged“ aufspielen. Vielleicht sehen wir uns dort??
Das versprechen gilt aber nur, falls das Album es schafft in die Charts zu kommen. In den News fom 19. März steht's.
die neue vanden plas gefällt mir sehr gut, volle punktzahl hätte sie jetzt nicht bekommen, aber trotzdem ein starkes album. allerdings das marketing von inside out geht mir ehrlich gesagt auf die nerven. geht mal auf amazon und gebt den suchbegriff dreamscape ein, dann wisst ihr was ich meine... ganz schön frech! das hat aber rein gar nichts mit der band zu tun. wir haben schon öfter mit ihnen gespielt und das sind alles feine kerle! wolfgang
Verstehe ich jetzt auch nicht, warum das so ist. Meinst Du wirklich, dass das der Einfluss des Labels ist, oder könnte das sein, dass Amazon hier zum Beispiel mit der Option, dass sich jemand ein Album mit einem anderen Album in Verbindung gekauft hat, arbeitet? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, denn auch Massacre Records sind ja ein recht bekanntes Label. Gruß Jogi
Wenn es so wäre, wäre es aber äusserst unfair, denn die Verbindung funktioniert nur Dreamscape -> Vanden Plas, nicht aber umgekehrt - und auch bei keiner anderen Bend "Kunden haben auch....gekauft...." Komisch das... ________
Geht jetzt eigentlich gar nicht mehr um die gute Platte von Vanden Plas. Mal sehen, an wen man sich da wenden kann und vor allen Dingen muss man da mit Fakten kommen. Noch mal in Ruhe abchecken. Du weißt doch: "Erst in die Noten gucken und dann blasen" Gruß Jogi
Hab' mir das Album jetzt auch mal angehört.... sogar dreimal - weiß aber noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Produktion ist schon sehr geil, sehr auf den Punkt. Von daher volle Zustimmung zum Review. Mit den Melodien tu ich mich dann doch etwas schwer, da kommt die "Kopflastigkeit" vieler Prog-Alben wieder durch. Man wünscht sich, es möge mal so richtig losrocken - stattdessen der nächste Tempowechsel, der nicht unbedingt fließend sonder eher etwas gekünstelt klingt. Schade eigentlich, finde das Teil vom Ansatz her gar nicht verkehrt. Lieblingsstück: "January Sun"
Bin in meinem Herzen dann wohl doch eher Proll statt Prog....
"Optimismus ist nur ein Mangel an Information." (Harald Schmidt)
Es ist tatsächlich wohl der Prog. Aber Dietmar, tröste Dich: Ich habe mir inzwischen auf Dein Anraten hin die aktuelle Axxis gekauft und ich komme sehr gut damit zurecht Tja, wir Prog.-Fans sind einfach vielseitiger Gruß Jogi
Wenn Du meinst..... wie könnte ich Dir je widersprechen? Für mich ist - völlig unabhängig vom Genre - nur entscheidend, ob es "Klick" macht oder nicht. Das kann dann auch was Progressives sein.... meine "Herkunft" kennst Du ja.
Ja, Axxis..... morgen Abend live in Hamburg!
"Optimismus ist nur ein Mangel an Information." (Harald Schmidt)
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