Nächstes Jahr findet das Art-Rock Festival zum 7. mal in Reichenbach statt. Das Line Up steht nahezu. Es sind einige Band´s schon bestätigt, einiges ist noch nicht sicher. Auf der Website werden folgende Band schon mal avisiert:
Arena , IQ , R.P.W.L., ... ?
Credo, Mystery, Red Sand, Silhouette, Sylvan,
AnTon, Cyril, Franck Carducci, Melli Mau & Martin Schnella, Mirror, Polis, Seven Steps To The Green Door,
Special guest: Marcella Arganese, Manuel Schmid & Marek Arnold
Das war es nun also schon wieder, das 7. Artrock-Festival in Reichenbach.
Hier der kurze traditionelle Rückblick
ZUNÄCHST
Uwe Treitinger und die vielen fleißigen Hände vor und hinter der Bühne haben wieder für ein gelungenes Musikwochenende gesorgt. Es war alles perfekt organisiert. Es können sich wohl nur wenige vorstellen, was es bedeutet, solch ein Festival zu veranstalten. Die Drehbühne sorgte in bewährter Weise für einen nahezu reibungslosen Ablauf und es gab kaum Verzögerungen. Die Technik funktionierte perfekt. Auch die Verpflegung war gesichert, an 2 Tagen stand draußen sogar ein Grill, welcher zeitweise für zusätzlichen Nebel sorgte (Temperaturen und Geruch führten manchmal zu einer Art Weihnachtsmarkt-Ambiente). Im Foyer gab es wieder eine Fotogalerie, dieses Mal mit fantastischen Konzertbildern von Bodo Kubatzki. Natürlich waren wieder CD- und Merchandising-Stände vorort, wo man sich die gehörte Musik unverzüglich zulegen (und auf Wunsch signieren lassen) konnte. Selbst in den Umbaupausen gab es auf einer kleinen Bühne im Foyer Musik von Schülern aus Reichenbach und Special Guests wie Marek Arnold, Manuel Schmid und Marcella Arganese, die natürlich auch (gleich in mehreren Band-Projekten) im regulären Programm zu sehen und zu hören waren. Somit sind wir auch bei dem, wofür sich hunderte Fans der "anspruchsvollen Rockmusik" (Prog-Rock sollen wir ja nicht mehr sagen ;)) auf den Weg gemacht hatten.
FREITAG 12.04.2019
Die große Bühne des Neuberinhauses wurde am Freitag von der Gelsenkirchener Band Mirror eingeweiht und es schafften (im Vergleich zum Vorjahr) schon erstaunlich viele Besucher, diesem Auftakt beizuwohnen. Die Band spielte "melodische Rockmusik", zumindest ist es die Schublade, in die sie gesteckt werden. Egal wie, es war sehr passende Musik zur Eröffnung und man war schnell im Artrock-Modus.
Hier ist ein Video der Band vom Soundcheck: Facebook-Video
Silhouette aus den Niederlanden war die zweite Band an diesem Abend. Ihre Musik eignet sich für mich quasi als Artrock-Definition. Wunderschöne Harmonien, dezente und wohl überlegte Instrumentierung, abwechslungsreiche Melodien, dieser Auftritt führte bei mir unmittelbar zum ersten Kaufrausch!
Ohne Zweifel auch interessant, Red Sand aus Kanada, Band Nr.3. Sie waren vor 2 Jahren bereits beim 5. Artrock-Festival dabei. Dynamische Longtracks mit einem Schuss Bombast und die obligatorischen Gitarrensoli sind wohl ihr Markenzeichen. Eigentlich alles sehr schön aber leider sprang bei mir der Funke irgendwie auch dieses Mal wieder nicht über.
(Claudio Simonetti`s) Goblin war dafür eine echte Überraschung für mich! Die italienische Band ist ja vor allem durch Soundtracks für verschiedene Horrorfilme in den 70er und 80er Jahren bekannt und ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie das hier funktionieren sollte, hat es aber! Zunächst ist erst einmal der absolut makellose Sound hervorzuheben, der über das gesamte Festival unerreicht geblieben ist. Die Band ist unglaublich gut eingespielt. Hier stimmte alles! Zur Musik liefen Ausschnitte der Filme auf der großen Leinwand hinter der Bühne. Aus diesem Grund wäre hier dann etwas weniger Licht angebracht gewesen, das sind aber Feinheiten, ungeachtet dessen: ein perfektes Konzert!
Tag 1 war also schon einmal richtig gut! Fortsetzung folgt...
Es ist 12:15 (mittags!) und Polis stehen auf der Bühne. Nicht nur ihr Erscheinungsbild, auch ihre Musik erinnert an die große Musik der 70er Jahre und das Ganze komplett in Deutsch! Ich war angenehm überrascht!
Anschließend spielt "die einzige Prog-Band" des Festivals, so meint zumindest Veranstalter Uwe Treitinger. Egal wie man diese Musik nun nennen mag, für mich spielen Seven Steps To The Green Door (eins der vielen Projekte von Marek Arnold) ohnehin außer Konkurrenz. Nach der Eröffnung mit Stücken ihrer letzten beiden Alben The Book und Fetish gibt es neues Material ihres aktuellen Albums The Lie (der Fortsetzung von The Book). Leider gab es hier Probleme mit dem Sound und so waren die beiden weiblichen Stimmen nur schwer wahrzunehmen, Schade bei dreistimmigem Gesang...
Franck Carducci ist an der Reihe. Die Show beginnt mit einer kräftigen Portion Selbstironie. Die Band betritt die Bühne und beginnt zu spielen, der große Meister kommt etwas später mit einer Doubleneck-Gitarre beginnt zu posen. Ich dachte, das könnte unterhaltsam werden, allerdings sprach mich das Konzert im weiteren Verlauf musikalisch nicht so an, so dass ich hier eine Pause einlegte. Zu erwähnen ist, dass die Band hier und da, meist in Kombination mit eigenenen Stücken, eine Cover-Version einflechtet. In Reichenbach gab es als Rausschmeißer Pink Floyds Eclipse, gelegentlich scheint auch mal Supper's Ready dabei zu sein.
Mystery sind in der versammelten Prog-Familie scheinbar recht beliebt. Auch sie habe ich bereits schon einmal vor zwei Jahren auf dem Artrock-Festival erleben dürfen. Die Musik ist an sich auch nicht schlecht, vor allem die Intros lassen immer Großes erwarten, allerdings wird es dann für meinen Geschmack meist zu vorhersehbar. Außerdem empfinde ich die Stimme des aktuellen Sängers Jean Pageau extrem anstrengend und die gesamte Performance wirkte auf mich irgendwie aufgeblasen. Nun gut, man muss ja nicht alles mögen...
Dafür kommen nun meine großen Helden IQ, mein absolutes Highlight auf diesem 7. Artrock-Festival. Wie eigentlich immer, gibt es eine weit gefächerte Auswahl aus immerhin 7 Alben und zwei neuen Stücken vom neuen Album, welches im Herbst erscheinen soll. Das letzte Album The Road Of Bones ist mit drei Stücken vertreten und besonders gefreut habe ich mich über die Zugabe Frequency! Der Sound ist am Anfang noch nicht ganz optimal, wird dann aber deutlich besser.
Melanie Mau & Martin Schnella, zum zweiten Mal dabei, eröffnen den dritten Festivaltag mit ihren Interpretationen bekannter Songs und eigenem Material. Unterstützt werden sie dieses Mal von Bassisten Lars Lehmann. Das Trio performt harmonisch und sympathisch, es ist sehr angenehm, ihnen zuzuhören.
Das Musikprojekt AnTon der Lebenshilfe ist ebenfalls das zweite Mal vertreten. Ein für das Publikum angepasstes Programm wird dargeboten. Bei ein paar Stücken werden sie von Marcella Arganese unterstützt. Ein sehr emotionaler Auftritt für Publikum und Band! Ich fand's gut, dass die Gruppe wieder dabei war...
Mit Cyril kommt für mich eine weiter Neuentdeckung auf die Bühne. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich diese Band (eine weitere von und mit Marek Arnold) überhaupt noch nicht auf dem Schirm. Vielleicht liegt es daran, dass die Formation bis 2018 als reines Studioprojekt in Erscheinung getreten ist. Seit 2016 ist Manuel Schmid (Stern Combo Meißen) neben Toxic Smile Frontmann Larry B. (bei den ruhigeren Songs erinnert seine Stimme ziemlich an Phil Collins) dabei. Das kurze Konzert hat mich jedenfalls so überzeugt, dass ich gleich im Anschluss alle drei erhältlichen CDs gekauft habe. Als Zugabe gab es Stay, der Benefiz-Song vom letzten Jahr und hier eine echte Überraschung. Etwas unverständlich ist, dass Melanie Mau (Stimme der Studio-Fassung) hier nicht auf die Bühne geholt wurde, war sie doch noch im Haus...
Als obligatorische Ost-Band spielen Karat ein überzeugendes, wenn auch nicht überraschendes Set. Albatros passt natürlich wunderbar in das Konzept des Festivals, andere Stücke, wie jede Stunde oder Der blaue Planet besser als gedacht und Balladen wie König der Welt stören nicht weiter. Die Band um Claudius Dreilich zieht ihr Programm selbstbewusst, überzeugend und natürlich musikalisch professionell durch, wohlwissend, vor welchem Publikum sie hier spielen.
Sylvan-Sänger Marco Glühmann freut sich zunächst, dass seine Band nach Karat spielen darf, dann wird aber gleich mit dem Brocken Artificial Paradise für ordentlich Kontrast gesorgt. Auch das übrige Konzert steht unter dem Motto "Das Beste aus 20 Jahren Bandgeschichte". Zum Schluss gibt es dann noch einen dezenten Hinweis auf das Erscheinen eines neuen Albums im nächsten Jahr. Ich freue mich darauf...
RPWL, in irgendeiner Form immer beim ARF dabei, sei es als Band oder mit einem Side-Projekt oder eben bei der Betreuung des Sounds, spielen zunächst ihr neues Album Tales From Outer Space. Anschließend gibt es noch ein paar Stücke aus früheren Alben und zum Abschluss ihr "Hit" Roses. Zum ersten mal habe ich ein RPWL-Album live gehört, bevor ich das Original kannte. Eine ganz neue Erfahrung! Inzwischen besitze ich natürlich auch die Studio-Fassung...
Aufgrund von herabfallenden Putzteilen kommt es zunächst zu Verzögerungen. Möglicherweise wurde das Neuberinhaus wohl nicht für die Dauerbelastung mit niederfrequenten Schwingungen konstruiert. Abgesehen von der Einschränkung, dass Teile der Bühne und der Bereich direkt davor gesperrt bleiben, entscheidet man sich aber, das Festival, wie geplant mit der letzten Band fortzusetzen. Arena sind Headliner des Festivals, sind sich ihrer Rolle bewusst und wissen auch zu überzeugen. Schade ist nur, dass Drummer Mick Pointer die oft interessanten und diffizilen kleinen Meisterwerke regelrecht zerdrischt. So ist das aber wahrscheinlich, wenn der Schlagzeuger Band-Chef ist. ;-)
FAZIT
Es waren wieder wunderbare 3 Tage in Reichenbach. Die Karten für das nächste Festival sind bereits gekauft (obwohl noch keine einzige Band bekannt ist) und die Unterkunft ist ebenfalls gebucht. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich die vielen Eindrücke verarbeitet und die dort gekauften CDs durchgehört habe. Ich bin jedenfalls wieder beseelt und dankbar, dass es dieses Festival gibt!
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