We won't play in Hamburg, we won't play in Cologne, we'll play here.

Amplifier - Lingen, Alter Schlachthof, 24.02.2007
Support: Cloudride (Schweiz)

Location:
Der Schlachthof ist eigentlich ein Jugendzentrum mit einem kleinen Saal, den man aber besser nicht "Saal", sondern eher "Wohnzimmer" nennen sollte. Mit geschätzten 100 bis 150 Leuten war die Räumlichkeit jedenfalls voll.

Vorband:
Cloudride betraten gegen 10 vor 9 die Bühne und spielten ca. eine dreiviertel Stunde lang. Ich bezweifle, dass alle auf der Bühne anwesenden Musiker schon das 18. Lebensjahr vollendet haben. Nette Musik. Allerdings war das Publikum an ihnen nicht sonderlich interessiert. Der Zuspruch hielt sich jedenfalls in Grenzen. Den Anstands-Applaus gab's aber natürlich trotzdem. Hörproben gibt's hier: http://www.myspace.com/cloudride

Amplifier:
Nach einer ca. 20-minütigen Umbauphase betraten Sal, Matt und Neil die Bühne. Sie bahnten sich einen Weg durch das Publikum, da die Location dummerweise keinen Bühneneingang hatte. Dabei muss Sal wohl seinen Ohrstöpsel verloren haben, denn kurz darauf fand man ihn mit einer Taschenlampe am Boden rumkriechend im Publikum wieder. Schließlich wurde mit vereinten Kräften gesucht und auch gefunden.

Gegen 10 Uhr ging's dann los mit zwei Songs vom Debut-Album und der Begrüssung "We won't play in Hamburg, we won't play in Cologne, we'll play here.". Die Akustik war trotz des kleinen Raumes sehr gut. Die Stimmung stieg von Song zu Song. Allerdings war man gut damit beraten, sich von den Leuten in der ersten Reihe fernzuhalten, da man sich dort leicht eine Kopfnuss hätte einhandeln können. Selbst Sal konnte über soviel Enthusiasmus nur lächeln...

Bassist Neil fummelte während der ersten Songs ständig an seinem Mikrofon-Ständer herum, da dieses ständig runtersackte. Allerdings konnte er die Feststellschraube nicht lösen. Kurzentschlossen holte er sich zwischen zwei Songs die Drumsticks von Matt und konnte die Schraube durch Hebelwirkung schließlich lösen. Sals Kommentar dazu: "Schaut euch diesen entscheidenden Schritt der Evolution an! Ein Affe lernt den Umgang mit Werkzeug, um sein Mikro zu fixieren!" Daraufhin erfolgte noch ein Aufruf, doch bitte T-Shirts am Merchandise-Stand zu kaufen, damit man sich endlich mal einen neuen Mikro-Ständer leisten könne. Schließlich wäre dies hier eine Low-Budget-Tour.

Die Setlist beinhaltete eine gelungene Mischung aus alten und neuen Songs (wie man dem Foto entnehmen kann). Nach zwei Zugaben gab das Publikum natürlich noch keine Ruhe. Die Band beschloss, das Publikum über die letzte Nummer entscheiden zu lassen. Links wurde "UFO" gerufen, rechts etwas anderes. Sal zu Neil: "Neil, ich spiele jetzt UFO und du spielst das andere. Dann sind alle zufrieden." Es wurde dann aber doch nur noch UFO gespielt, was natürlich sehr gut ankam.

Nach ca. 100 Minuten war der Zauber leider vorbei. Ich fing noch einen zerbrochenen Drumstick und bekam von Matt eine Setlist überreicht. Die Band bahnte sich wieder ihren Weg durch's Publikum, um direkt nach dem Konzert am Merchandise-Stand zu helfen und sich den Fragen und Foto-Wünschen der Leute zu stellen.

Fazit:
Alles in allem war es eines der besten Konzerte, die ich bisher gesehen habe. Die Stimmung war klasse, der Sound war genau richtig, die Location war sehr gemütlich, die Fahrzeit dorthin betrug nur 15 Minuten, und die Getränke- und Merchandise-Preise waren mehr als akzeptabel.