DION - Bronx in Blue

Ein solches Album hätte ich vom "Wanderer" nun nicht unbedingt erwartet.

Er bekennt sich hier zu den Wurzeln des Blues, wie sich auch unschwer aus den Titeln
erkennen läßt.
Dion DiMucci singt und spielt die Gitarren und wird nur begleitet von "The Hurly Gurly Man" a/k/a Bob Guertin an drums und percussio
Das klingt manchmal nach einem "unplugged" Jimmy Reed, da bieten sich Vergleiche zu Sam "Lightnin'" Hopkins an.

Dion erklärt hierzu, daß er in den Fünfzigern immer viel Radioprogramme aus den Südstaaten hörte und hierbei jede
Menge Jimmy Reed oder Howlin' Wolf .
Gleichzeitig habe er Hank Williams im Radio aufgesaugt und so sei aus dieser Kombination für ihn persönlich
der Rock'n'Roll entstanden, mit dem er dann ja auch eher bekannt wurde....Der Rest ist Geschichte.

Nun, mit all' der "Weisheit des Alters"(Dion ist Jahrgang 1939) ist dieses Album iln 2 Tagen eingespielt worden und reflektiert all' die
Musik Dion's mit dem Hintergrund des Blues der Väter.

Ganz sparsam instrumentiert, wird hier der Kern der Musik getroffen, nicht als Plagiat der alten Originale,
sondern schon mit der eigenen persönlichen Ausrichtung und einem ganz besonderen Charme.
Dion spult die Titel nicht nur so einfach ab, er zeigt hier, daß er den Inhalt der Musik "begriffen" hat,
den Blues auf seine Art authentisch, jedoch frisch und nicht antiquiert bringt. Wirklich sehr zugänglich und erfrischend!


Die Titel:


Walkin' Blues
(House) (4:08)
You're the One
(Lane) (3:32)
I Let My Baby Do That
(Hart/Dion) (2:36)
Who Do You Love
(McDaniel) (4:50)
Built for Comfort
(Dixon) (2:56)
Crossroads
(Johnson) (4:10)
Travelin' Riverside Blues
(Johnson) (3:59)
You Better Watch Yourself
(Hopkins) (4:16)
How Many More Years
(Burnett) (2:32)
Terraplane Blues
(Johnson) (4:47)
Honky Tonk Blues
(Williams) (2:56)
Baby, What You Want Me to Do
...
(Reed) (3:15)
Statesboro Blues
(McTell) (4:04)
If You Wanna Rock & Roll
(Dion) (3:27)

Bonus:

The Wanderer (Dion)

Wer auf leichte und lockere Art und Weise Zugang zum Blues sucht, für den ist dieses
sicher ein guter Einstieg, und ein guter Grund, sich anschließend mit den Originalen zu beschäftigen.

Ein Blues-Album eines Nicht-Bluesers, daß mir ausnahmslos gut gefällt!
Well done, Mr. DiMucci!

Wolfgang