Dass Runrig eine Form schottischen Ackerbaus aus dem Mittelalter ist, dazu muss man vielleicht nachschlagen. Dass Runrig allerdings eine der anerkanntesten Folk-Rock-Pop Bands in Europa sind, das wusste ich. Nur so richtig befasst hatte ich mich bis dato nicht mit ihnen. Aufmerksam war ich im Jahr 2004 geworden, als mir die DVD "Days Of Days" in die Hände fiel und ich zumindest auf dem Bildschirm einem Konzert aus 2003 zum 30-jährigen Band-Jubiläum beiwohnen durfte.
Die 'Riggies', so nennen sich die Fans der Band, dürfen sich nun endlich auf ein neues Album freuen. Die Formation hatte sich im Jahr 1973 in Schottland gegründet, ist im Grunde genommen nicht stark politisch motiviert, spielt jedoch Musik mit Texten, die sehr heimatverbunden sind. Zum Teil gibt es die Mucke in gälischer Sprache, was im ersten Moment vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte.
Die neue Scheibe "Everything You See" eröffnet mit einem flotten Song, der geradeaus ohne große Umwege seinen Weg geht. Akustische Gitarren, Folk-Einlagen, ein mehrstimmiger Gesang und eine Menge Groove machen von Beginn an Spaß. Bei "Road Trip" werden die Gitarren mit leichtem Crunch versehen und "Clash Of The Ash" bietet waschechte schottische Heimatklänge. Da steigt die Laune merklich an.
Eine Ballade, wie sie Bruce Springsteen in seinen besten Zeiten nicht besser hätte bringen können, ist "The Ocean Road". Gefühlvoll, und Gott sei Dank nicht zu schmachtend, besingt die Band Wehmut und die Weiten der keltischen Kultur. Aber Runrig können auch etwas rockiger. Knackige Hard Rock-Riffs eröffnen "Atoms", bevor der erste von zwei Tracks in gälischer Sprache gespielt wird.
"An Dealachadh" lädt tatsächlich zum Träumen ein, bevor dann im guten alten Stil erneut zum Tanzen eingeladen wird. Das zweite gälische Stück nennt sich "Sona", rockt recht knackig und die aufgenommenen Dudelsäcke sorgen für den besonderen Ausdruck. Zuletzt spielen Runrig noch drei Balladen, jede für sich mit eigenen Trademarks. "Something's Got To Give" ist sehr ruhig, der Gesang wird von Pianotönen begleitet, richtig modern klingt dagegen "And The Accordions Played". Den Abschluss macht "In Scandinavia", akustische Gitarren bestimmen das Geschehen und der Gesang von Bruce Guthro ist erneut sehr einfühlsam. Der Sänger dürfte inzwischen ohnehin bei den Fans vollends angelangt sein, obwohl er es nach dem Ausstieg von Donnie Munro zu Anfang nicht ganz leicht hatte.
Egal, die Band hat 34 Jahre Erfahrung gesammelt und das hört man auch. Allerdings liegt hier keine Spur von Arroganz oder Überheblichkeit vor, sondern Runrig haben einfach ein gutes und ehrlich wirkendes Album in eigenem Stil auf den Markt geworfen. Die Fans werden wohl zufrieden sein und auch ich freue mich schon auf die kommende Deutschland-Tour. Hin und wieder darf es auch mal etwas Folk mit Rock, aber auch vielen Pop-Anleihen sein!
Line-up:
Bruce Guthro (vocals, acoustic guitars) Rory MacDonald (bass, acoustic & electric guitars) Brian Hurren (keyboards, vocals) Calum MacDonald (drums, percussion) Malcolm Jones (guitars, flutes, young midi-pipes, accordions, bag pipes) Iain Bayne (drums, percussion, piano)
Tracklist:
01:Year Of The Flood (4:10) 02:Road Trip (4:32) 03:Clash Of The Ash (3:17) 04:The Ocean Road (6:33) 05:Atoms (4:51) 06:An Dealachadh (3:08) 07: This Day (4:22) 08:Sona (4:53) 09:Something's Got To Give (3:21) 10:And The Accordions Played (4:58) 11:In Scandinavia (4:54)
Als Fan "der ersten Stunde" dieser Band bin ich von dieser Scheibe sehr enttäuscht. Oftmals ein Abklatsch alter Aufnahmen, "Proterra" ließ so sehr hoffen auf ein positive Weiterentwicklung. Hier scheint mir einiges zu bemüht, zu oberflächlich und lustlos... Oder der Eindruck läßt mich nicht los, daß man nun auch endlich berühmt werden will und einige Stücke versucht hat, radiotauglich zu schleifen. "Something's got to give" spiegelt eigentlich nur die Reife und Schönheit der ansonsten fast tadellosen anderen Platten wider... Schade, da habe ich mich gerade an Mr.Guthro gewöhnt, schon wird das ganze zu gewöhnlich.. Back to the roots - das ist hier mein Wunsch, wenn es denn anders nicht geht...
Da kann und muß ich dem Wolf Recht geben! Ich finde die Scheibe schlicht ... langweilig, konnte ich daran merken, daß ich die CD einlegte und nach zwei Titeln jede Aufmerksamkeit verlor. Erst beim letzten track "In Scandinavia", der zumindestens einige Runrig typische Stärken aufweist, wurde ich wieder wach und wunderte mich, daß die Platte damit auch schon zu Ende war. Ich habe sie in der Folge noch dreimal versucht, konzentriert durchzuhören, es ist mir nicht gelungen. Auf meinen Auto-iPod mit der eigenen Runrig Best-Of Playlist haben es mal gerade zwei Nummern mit Ach und Krach geschafft.
Gegenwertung: 3/10 Punkten (und das auch nur, weil ich wirklich ein Fan dieser Truppe bin!)
BumTac
Project: Patchwork II: new album out mid march ´18
Das hier ist ne Rezi die ich nach Erscheinen und den ersten Hördurchgängen im Mai dazu geschrieben hatte.
Von Runrig erwartet ja niemand das sie das Rad neu erfinden. Aber was sie hier nach vierjähriger Wartezeit abgeliefert haben ist nur zum Kopfschütteln. Runrig covert Runrig könnte man sagen. Songs die klingen, als ob sie seit Jahren in der Schublade lagen und nirgendwo draufpassen wollten, weil einige nur so grade mal Durchschnitt erreichen, die meisten noch darunter liegen. Wo sind die Ideen und, für Runrig, innovativen Ansätze, von "Proterra" geblieben ?
"Road Trip" und "Atoms" - Totalausfälle. Lächerliche Ansätze rockig sein zu wollen. Das konnten sie noch nie richtig gut und geht diesmal vollends daneben. "Clash of the ash", eines der eigentlich besseren Uptempo-Stücke entblödet sich mit einem "Uh Ah" Refrain, so dass ich gleich "Dschingis Khan" danach rufen möchte. "Year of the flood" klingt nach Single B-Seite, so banal ist es. Und so gehts weiter. "The ocean road", eine Ballade vom Reissbrett nach Runrig-Schema-F.
Wirklich schöne Stücke sind nur die beiden ruhigen "Something's got to give" und das Schlußstück "In Scandinavia", wobei dieses leider durch eine nicht so recht passende Backgroundsängerin ganz leicht verliert, trotzdem das einzige Werk hier ist, das authentisch wirkt, das so klingt als ob es aus Runrigs Herzblut gewachsen ist.
Der Rest klingt nach "lasst uns mal noch etwas mehr die Songs glattpolieren um endlich die Radiosender der Welt zu knacken". Innovativ waren sie nie, nun sind sie schon sehr gefährlich nahe an blödsinnigen Mainstream rangerutscht.
Und für dieses blutleere hingeschluderte Werk habt ihr vier Jahre gebraucht ? Traurig.
Hört mal die neue Oysterband an. So schreibt man Folk-Rock Songs mit Herz und Hirn. Wie man bei denen sieht geht das auch nach 30 Jahren noch
Jetzt ist bald ein halbes Jahr vergangen, aber es geht mir wie BumTac. Immer wieder mal probiert, eingelegt und im Nu die Aufmerksamkeit verloren. Von der Scheibe hier wird bei mir nix übrigbleiben und nix davon auf einer persönlichen Best Of landen.
Jerry
P.S: Ich bin eigentlich "Fan", hab alle Scheiben inkl. einiger Maxis hier stehen.
Vielleicht ist es Wahnsinn sich den Träumen hinzugeben, vielleicht ist es Wahnsinn normal zu sein. Ganz gewiss aber ist es der allergrößte Wahnsinn das Leben nur so zu sehen wie es ist und nicht wie es sein sollte
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