Hi Folks,

vielleicht eine etwas provokante Frage. Aber, in Anlehnung an diese zahlreichen Diskussionen über den sinkenden Absatz von Alben (mögliche Ursache könnte der illegale Download sein), frage ich manchmal, ob auch von Seiten der Bands wirklich alles richtig gemacht wird. Ich denke schon, dass sich in früheren Zeiten, als es noch kein Internet gab, die heute bekannten und großen Künstler rund um die Uhr bemühen mussten, um sich um die Musik, ihre Geschäfte, aber vor allen Dingen um ihre Fans zu kümmern.

Deswegen, könnte es sein, dass sich, insbesondere in den nicht gerade massentauglichen Nischen, die Bands und/oder Künstler vielleicht zu passiv verhalten? Tun sie genug, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden? Müssen sie Defizite, die die Labels früher geleistet haben, selbst ausgleichen? Nutzen sie alle Möglichkeiten des Internets, um mit den Fans in Kontakt zu kommen? Immerhin ihr wichtigstes Gut Fragen über Fragen!

Kurzum: Was erwartet ihr heute von den Künstlern/Bands, damit sie eurer Meinung nach vielleicht noch mehr Erfolg in der Branche, und somit auch Zukunft, haben werden?

Meiner Meinung ist für eine Band am wichtigsten:
Die Instrumente beherrschen, gut zusammen spielen und vor allem KREATIV sein. Als ich mich noch der Schreiberei über Musik widmete kamen regelmäßig Promos auf den Tisch: Da war vielleicht ein Müll dabei. Am schlimmsten habe ich es aber empfunden, wenn technisch wirklich ausgereifte Bands, die ausgelutschtesten Melodien und Sounds wiederkauten und als Krone dazu noch ein banales Songwriting draufpappten. Übel in Erinnerung geblieben ist mir die AOR-Schwemme von MTM. Mann, was für eine Qual.
Ich halte es wie seinerzeit Glenn Miller: Der eigene Sound zählt. Im übertragenden Sinne: Die Musik einer guten Band hat immer etwas charakteristisches. Seht euch an, wie es Rammstein gemacht hat. Brachialer, klinischer Sound ist das Markenzeichen. Nur ein Beispiel.
Soll heißen: Wer die Industrie noch nicht im Rücken hat, kann nur durch Krativität punkten. Hat die Industrie aber erst einmal Fahrt afugenommen, schaffen es selbst solche innovativen Fehlzünder wie G&R.
Wenn eine Band ihren Sound gefunden hat, muss sie sich heutzutage selbstverständlich im I-Net präsentieren. Dass man seine Songs der ganzen Welt vorstellen kann, hat es bisher noch nicht gegeben. Ob aber MySpace, als elektronisches Poesiealbum, das richtige Medium ist, bleibt abzuwarten. Mir gefällt eine ordentliche eingene Seite einer Band besser.
Einige Musiker dort draussen sollten drei Dinge begreifen:
1. Bescheidenheit tut manchmal ziemlich Not, Rockstarattitüde sind vollkommen fehl am Platz. Wenn man freundlich und offen ist, fällt vieles leichter.
2. Sie sollten ihre Hintern hochkriegen und auch mal ein paar Shows in Clubs besuchen, anstatt zu jammern, dass so wenig Leute zu ihren eigenen Gigs kommen.
3. Als Coverband wird man es nie schaffen.

Olli