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Joe Zawinul + The Zawinul Syndicate – World Tour

Eine ganz wunderbare Platte für mich, als Nachbetrachtung eines wunderbaren Konzertes, dem ich im Jahre 2000 hier am Ort beiwohnen durfte.
Denn ähnlich klingt es auch hier, auf den Aufnahmen, die zwischen dem 17.und 18.5.1997 in Berlin und dem 13.11.1997 in Trier mitgeschnitten wurden.

Nur die Besetzung ist leicht unterschiedlich.

Begeistern konnten mich aber neben Zawinul aber auch Musiker wie Manolo Badrena, perc., vocals und Victor Bailey am Bass. (beide auch einst bei WEATHER REPORT)

Hier zunächst die komplette Besetzungsliste dieser Aufnahmen:

Joe Zawinul. Keyboards, vocoder, keyboard bass, acoustic piano
Victor Bailey, bass
Gary Poulson, guitar,
Manolo Badrena, perc., vocals
Paco Sery, drums, kalimba, vocals
Richard Bona, bass, vocals (3,8,15)
Frank Hoffmann, spoken words(13)
Pape Abdou Seck, vocals(5)

Nach dem Ende von Weather Report die erste Platte von Zawinul, die den Geist von Weather Report am besten wieder lebendig werden lässt!
Zwar bereits auf dem Vorläufer „My people“ angedeutet, zwängt sich die Musik hier mit dem Livekonzept aus dem Korsett und atmet freier und lebendiger(allein 4 Stücke mit einer Spieldauer von mehr als 10 Minuten), viel erfrischender Groove umfängt den Hörer, „World-Fusion-Jazz“ vielleicht hier als Schublade.
Nun denn, in der Band befinden sich auch hochkarätige Mitmusiker, die sich gegenseitig ständig fordern, die Ideen sprudeln in der Improvisation.
Bassist Bailey zeigt sich hier als grosser Könner, der eindeutig in die „erste Liga“ der Bassisten einzuordnen ist. Wenn dann auch noch Badrena die volle Breitseite Perkussion abliefert, dann kann man nicht mehr still sitzen. Und das alles versehen mit einer Menge an sprudelnd-prickelnden Polyrhythmen.
Übrige Stücke werden von ruhigen Synthieklängen Zawinuls mit lyrischen Momenten ausgefüllt. Und wie man es von Zawinul kennt, klingt sein Synthie nicht so , wie Synthies oft klingen, nein, er hat dem Instrument sein Leben, seinen Geist eingehaucht, das ist Joe, der daraus spricht, und das war bei Weather Report bereits so.
Hier setzt er auch wieder den Vocoder ein und wandelt seine Stimme erneut zu einem zusätzlichen Instrument.

Anders als bei Weather Report fehlt hier natürlich das Saxofon, klar, ich vermisse es, aber dafür ist ja ein Gitarrist am Werk, Mr. Poulson, der auch eine reife Leistung abliefert. (bei meinem Livekonzert war allerdings der Inder Amit Chatterjee mit dabei, der dann auch gleich wieder eine etwas andere Note einbrachte)

Bona und Badrena liefern viel afrikanisches resp. lateinamerikanisches Flair durch ihre Beiträge und runden diese Mixtur aus Jazz, Jazz-Rock und World Music perfekt ab, ein multikulturelles Album!

Aber auf jeden Fall : zu einem grossen Anteil wurde Weather Report bei den Konzerten wieder etwas „zum Leben erweckt“.

Die Titel der Doppel-CD:

1. Patriots (Zawinul) 10:59
2. Sunday Morning/Sunday Evening (Zawinul, Badrena) 4:34
3. Indiscretions (Zawinul) 12:09
4. Así Trabajamos (Badrena, Sery) 2:00
5. Bimoya (Keita, Zawinul) 10:11
6. Zansa II (Zawinul, Sery) 8:11
7. Bona Fortuna (Bona) 1:02
8. N'Awlins (Zawinul) 9:13
9 . Lost Tribes (Zawinul) 6:38
10. Three Postcards (Zawinul) 6:29
11 . Slivovitz Trail (Zawinul) 10:35
12 . When There Was Royalty (Zawinul) 6:02
13 . Success (Zawinul, Fried) 3:15
14 . Two Lines Zawinul 7:19
15 . Caribbean Anecdotes (Zawinul, Bona) 1:52
16 . Carnavalito (Zawinul) 2:41

Wolfgang

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